Als fossiler Energieträger wird Erdöl schon seit tausenden von Jahren von Menschen genutzt. Erdöl ist der wichtigste gehandelte Rohstoff weltweit und ein Leben ohne das sogenannte „schwarze Gold“ ist heute kaum noch vorstellbar. Dabei brauchen wir Erdöl längst nicht nur zum Heizen, zur Stromgewinnung und für unsere Mobilität. Der Rohstoff steckt in vielen anderen Produkten, wo wir ihn gar nicht vermuten.
Entstehung und Gewinnung von Erdöl
Die Ressource Erdöl ist endlich und die Menschheit muss über kurz oder lang Alternativen finden. Der ökonomische Druck nimmt zu und steigende Heizölpreise lassen viele über nachhaltige und klimafreundliche Alternativen nachdenken. Es dauert 10000 bis mehrere Millionen Jahre bis aus abgestorbenen, abgesunkenen Meeresorganismen Erdöl entsteht. Wenn in der Umgebung kaum Sauerstoff vorhanden ist, wie das auf dem Grund von Meeren und Seen der Fall ist, können die Organismen nicht verwesen und gehen zusammen mit Sedimenten wie Sand und Ton eine Verbindung ein. Faulschlamm ist entstanden. Mit der Zeit verfestigt sich dieser und wird zu Erdölmuttergestein. Dieses sinkt tiefer, wo Temperatur und Druck zunehmen. Dadurch entstehen perfekte Bedingungen zur Entstehung von Erdöl, das sich durch den hohen Druck seinen Weg durch das Muttergestein hindurch nach oben, bis es sich an einer Stelle sammelt.
Das Aufspüren von Erdöllagern ist komplex und erfordert die Zusammenarbeit von Spezialisten verschiedenster wissenschaftlicher Bereiche. Weltweit verfügt Venezuela, noch vor arabischen Ländern, wie Saudi- Arabien, Iran und Irak, über die größten Erdölreserven. Dabei handelt es sich bei Erdöl um eine tiefschwarze Flüssigkeit. Erdöl ist ein hochkomplexes Stoffgemisch, das größtenteils aus Kohlenwasserstoffverbindungen besteht. Das geförderte Rohöl kommt in den verschiedensten Farben vor und wird nach der Gewinnung in Raffinerien weiterverarbeitet. Hier wird es in seine verschiedenen Bestandteile gespalten und dann weiterverarbeitet.
Erdölprodukte
Etwa 90 % der Erdölprodukte werden zur Gewinnung von Benzin, Kerosin, Dieselkraftstoff, Schmieröl und Flüssiggas verwendet und dienen damit vorwiegend als Heiz- oder Kraftstoff. Die verbleibenden 10% dienen der chemischen Industrie als Grundlage für viele weitere Produkte. Die Bandbreite von Produkten, die man aus Erdöl gewinnen kann, ist riesig und umfasst viele verschiedene Alltagsprodukte. Erdöl bildet die Grundlage für Plastikverpackungen. Paraffine und Wachse verwendet man zur Herstellung von Kerzen und sie sind bedeutend für die Imprägnierung von Oberflächen.
Auch in der Pharmaindustrie kommen sie bei der Herstellung von Medikamenten zum Einsatz. Polyamid spielt eine wichtige Rolle bei der Produktion von Kleidung aus synthetischen Fasern. Lacke, Farben. Frostschutzmittel, bestimmte Wasch- und Reinigungsmittel kommen nicht ohne Ethylenoxid aus. Bitumen für Asphalt und Teer besteht ebenfalls aus Erdöl. Fußböden, Schläuche und Fensterrahmen bestehen aus PVC, das ebenfalls aus Erdöl gewonnen wird. Propylen und Glykol findet sich als Grundlage in Kosmetika und Cremes.
Erdölressourcen
Nach aktuellen Daten der BGR (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe) reichen die Erdölvorkommen der Erde noch über 50 Jahre. Es gibt jedoch auch andere Stimmen, die sagen, das globale Ölfördermaximum sei bereits erreicht und 50 Jahren sei gar kein Erdöl mehr vorhanden. In jedem Fall ist es angezeigt nach Alternativen zu suchen, da die Menschheit früher oder später ohne diesen bedeutenden Rohstoff auskommen muss.
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